Samstag, 30. April 2011

Michaels last days in San Francisco












Bye, bye San Francisco und das Ende der achtmonatigen Reise um die Welt. Ich sitze in der Lobby vom Hostel in der Ellisstreet und bin ein wenig wehmütig, geht doch ein intensiver Abschnitt meines /unseres Lebens zuende.
Gestern Abschied von der WG, nach einer wg-typischen Auseinandersetzung wegen des Aufraeumens der Wohnung. Mit dem Taxi von Noe Valley zum Hostel, von dort einen Spaziergang zum Coit Turm gemacht. Mit Johann und Paul die fantastische Aussicht genossen. Dann bin ich noch in die tolle Citylights-Buchhandlung und Verlag, die einen wichtigen Stellenwert fuer die Beatnicks in den Fünfziger Jahren hatte.
Am Abend habe ich dann die Essensreste zu einem schmackhaften Nudelgericht verarbeitet. Ben und Joanne waren begeistert (die letzten vom Chor in SF). Die letzte Flasche Wein haben Ben und ich in der Lobby vom Cova-Hotel geleert und uns dabei gut unterhalten.
Die Nacht war etwas spuky, weil mein dicker, verhaltensauffälliger Mitschlaefer nach Mitternacht da Bett verliess und dann erst am frühen Morgen zurückkam. Ich habe so gut wie gar nicht geschlafen. - So ein Schlafraum mit unbekannten MItschlaefern ist nichts für mich und so freue ich mich jetzt auf mein grosses Bett in Berlin und die schoenste Jahreszeit dort. Und die Rollerfahrt mit Markus von Tegel nach Schöneberg wird bestimmt klasse.

Freitag, 29. April 2011

Der Hanns Eisler Chor brilliert in San Francisco







Das dritte Konzert, das der Hanns Eisler- Chor in San Francisco in der Franklinstreet gab, war sein bestes. Die Texte sassen, die Power und Präzision waren vorhanden, die Lust noch einmal aufzutreten spürte man in der ganzen Gruppe. Leider waren nur ca. 60 Personen im Saal, von denen viele zu unseren mitgebrachten Groupies gehörten. Die Werbung, die in Berlin ja oft über Freunde und Bekannte läuft, hatte hier gar nicht funktioniert, vielleicht auch, weil die Mitglieder der anderen Chöre, mit den wir am Mittwoch zusammen aufgetreten waren, in Mill Valley außerhalb von SF wohnen.
Stimmlich war es unser bestes Konzert in einem schönen Auftrittsort (alte lutheranische Kirche) und alle waren anschliessend ganz beschwingt.

Der Abschluss fand dann in einem vietnamesischen Restaurant in der City statt. Trotz mässigen Essens war die Stimmung heiter und gelöst. Einen schönen und stimmungsvollen Abschluss bildeten die Reden, die u.a. von Hartmut (Tenor), Christina und Susanne gehalten wurden.

Dienstag, 26. April 2011

Michael singt wieder!





Das erste Konzert des Hanns Eisler Chores fand am Ostersonntag außerhalb von SF im Jüdischen Gemeindezentrum von San Rafael statt. Wir probten bereits ab ein Uhr mittags und das Konzert war dann um fuenf Uhr. Anwesend leider nur wenige zahlende Gäste. Viele Leute von den einladenen Chören und unsere mitreisenden Groupies. Die Resonanzen des Publikums waren sehr positiv (standing ovations) und unsere Chorleiterinnen waren auch mehr als zufrieden. Es war ein sehr abwechslungsreiches Programm mit tollen Solisten (Ben und Till) und der kleinen vierköpfigen Band, die Variationen zu Mecky Messer neu komponiert hatte.
Ich war, obwohl nur ca. 40 Leute im Saal waren, sehr aufgeregt, vor allem bei den Stuecken aus den Todsünden, die ich im Kammerchor mitgesungen habe. Das gesamte Weill-Programm musste aufwendig gesungen werden und die englischen Texte waren zum Teil auch neu für mich. Ich habe dann beim Singen die Ohren weit in Richtung meiner Mittenöre aufgesperrt und Susanne, der Dirigentin, genau auf die Lippen geschaut. Ich habe mich wacker geschlagen, richtig zufrieden war ich aber nicht, weil ich so angespannt war. Das wird hoffentlich am Mittwoch und vor allem am Donnerstag, wenn wir unser gesamtes Programm in SF vorstellen, anders werden.

Heute haben wir mit dem gesamten Chor eine Bustour über die Golden Gate Brücke in den Muir Wald und zu einem großen Strand gemacht. Als wir am Strand waren schien sogar die Sonne, kühl war es trotzdem.

Samstag, 23. April 2011

Wohngemeinschaft 28. Straße San Francisco

Dieses Foto haben wir am Freitag Abend per Selbstausloeser von unserer Wohngrupppe aufgenommen, danach sind wir zum ersten Chortreffen in die Stadt gefahren. Viele Leute waren sehr muede und im Cafe war es zugig. So wurde der Abend nicht zu lang.
Morgen geht es zum Brunch und dann zur Probe nach Tiburon. Markus fliegt dann bereits nach Berlin zurueck.

Mittwoch, 20. April 2011

Wohngemeinschaft in Noe Valley - San Francisco


Jetzt sind wir in der letzten Station unserer Reise in San Francisco angekommen. Seit Sonntag haben Markus und ich ein Zimmer in der angemieteten Wohnung in Noe Valley bezogen. Noe Valley ist ein sehr angenehmes Stadtviertel, fast nur kleine Haeuschen mit Mini-Vorgaerten. Die Wohnung liegt sehr ruhig, ist geraeumig und super gut ausgestattet. Wir wohnen hier mit vier weiteren Leuten aus dem Chor : Dorle (Sopran), Ulrika (Alt), Christian und Johann (Tenöre) und der kleine Paul, der Sohn von Johann. Gestern war ich mit Johann und Paul in Chinatown und heute waren wir mit Dorle und Ulrika im Norden an der Küste in einem Naturschutzgebiet (Point Reyes). Das war heute eine lange Fahrt über kurvige Strassen an der Küste entlang. In der Nahe des Leuchtturms am Point Reyes haben wir vorbeiziehende Grauwale gesehen. Auf dem Rueckweg in die Stadt hielten wir hinter der Golden Gate Bruecke und machten alle vier viele Fotos (siehe Foto).
Zurueck in der Wohnung wurde unter Markus Regie ein Salat Nicoise zubereitet, der allen gut geschmeckt hat.
Gestern Abend hatten wir Tenöre unsere erste Probe hier. Ich muss noch einiges lernen bis ich mich beim ersten Konzert am Sonntag wirklich sicher fühlen kann. Bis auf einige jiddische Lieder sollen alle Stücke von Kurt Weill auswendig gesungen werden.

Heute am Mittwoch sind wir durch das Hippieviertel Haight Ashbury und seine vielen bunten Shops gewandelt. Unsere Tour endete im Golden Gate Park, schon am Nachmittag sammelten sich hier hunderte Jugendliche, um auf der Wiese zu lagern und zu kiffen. Wir dachten, wir waeren beim Beginn eines Rockkonzertes zwischen den ganzen flippigen Leuten und den improvisierten Staenden, an denen man u.a. Haschkekse kaufen konnte. - Dafuer waren wir aber doch zu alt und wir trennten uns. Markus zog mit unseren WG-Frauen nach Chinatown und ich zur Probe mit den Tenoeren in die Wohnung.

Donnerstag, 14. April 2011

Vom Death-Valley zum Yosemite-Nationalpark







Am Sonntag Nachmittag wanderten wir noch durch das Marmor-Tal und erkundeten eine der Sandduenenlandschaften, die besonders leicht von der Strasse aus zugänglich sind (Mesquite-Flat-Sand Dunes). (siehe Foto 1)

Wir benötigten am naechsten Tag viele Stunden, um vom Death-Valley zum Yosemite-Nationalpark zu kommen. (Die Zufahrtswege über die Paesse waren wegen Schnee gesperrt).
Am ersten Tag nach der Fahrt durch das riesige Death-Valley machten wir einen Stopp am Red Rock Canyon und erkundeten die faszinierende wuestenaehnliche Landschaft mit bizarren Felsformationen und den Joshua-Trees (siehe Foto 2). Das war die passende Szenerie für einen Westernfilm und tatsaechlich wurden dort vor Jahren viele Filme gedreht. Nach einem weiteren Stopp bei Mac Donalds schlugen wir in einem Factory- Outlet zu und kauften Jeans (natuerlich Levis) und Laufschuhe (Nike). Nach der Übernachtung in einem günstigen Hotel in Fresno ging es am nächsten Morgen nach einem Grosseinkauf von Lebensmitteln und einem Besuch bei einem Friseur, der nur African-American als Kunden hatte, weiter bis ins Zentrum des Parks nach Yosemite-Village. Wir bezogen unser nicht beheizbares Zelt im Curry-Village (Huetten und Zelte fuer die nicht so begueterten Leute) und verschlossen unsere Lebensmittel in den bärensicheren Schrank.

Die erste Wanderung fuehrte uns ca. drei Stunden bergauf vorbei an einem der gigantischen Wasserfaelle, für die der Park auch beruehmt ist. Der Aufstieg wurde erst mühsamer als es durch den Schnee ging (siehe Foto 3). Beim Aussichtspunkt oberhalb des Wasserfalls spritzte uns das eisige Wasser ins Gesicht. Der Ausblick auf den Wasserfall war beeindruckend. Beim Abstieg durch Hagel und weiter unten bei Schneefall rutschten wir über die Schneefelder und legten uns auch ein paar Mal lang. Als wir unten ankamen, hatte es aufgehört zu schneien und die Sonne liess sich wieder ein wenig blicken. - Jetzt sitzen wir schon einige Stunden in einem grossen Saal am Kaminfeuer und waermen uns mit vielen Touristen aus der ganzen Welt. Über uns hängen die Portraits des Ehepaars Curry, die diese Ferienanlage vor mehr als hundert Jahren gegründet haben. Wir hoffen, dass die Nacht im Zelt nicht zu kalt wird.


(24 Stunden später) Die Nacht wurde dann nicht nur die kälteste sondern auch die aufregendste unserer ganzen Reise. Um 2.30 Uhr schreckten wir in unserem nicht beheizbaren Grosszelt aus dem Schlaf. Etwas schlug gegen die abschliessbare Metallkiste, die sich vor unserem Zelt befand und in der wir unsere Lebensmittel gut verschlossen hatte. Markus sprang aus dem Bett und lugte aus der Klappe an der Tür und schrie: Das ist ein Baer ! Irgendwie hatte es das Tier geschafft die Metallkiste aufzubiegen und er begann unter lautem Schmatzen unsere Kekse, Milchpulver, Brot etc. zu fressen. Wir sassen zitternd vor Kälte und Furcht im Zelt und wussten zunächst nicht wie wir uns verhalten sollten, da durch Rufen und Klatschen der Baer sich nicht vertreiben liess. Ich dachte an die Strafe, die uns blühte, wenn wir doch die Kiste nicht richtig abgeschlossen hätten (5000 Dollar), Markus tat dann das Richtige und telefonierte mit dem Handy die Notnummer der Ferienanlage an und irgendwann kam dann ein dicker Ranger und damit war der Baer verschwunden. Wir konnten aus dem Zelt raus und stellten gemeinsam mit dem Ranger fest, dass das Schloss noch angebracht war, die Türen aber ein Stück weit auseinander gebogen. Da sich die Tür nicht mehr schliessen liess, mussten wir die Lebensmittel, die der Baer nicht verspeist hatte, in eine andere Box umräumen und die Reste in die baerensichere Mülltonne werfen. Eine schöne Arbeit um drei Uhr in der Nacht bei mehreren Graden unter Null. Wieder im Bett waren wir so aufgeregt und vor allem ich so durchgefroren, dass wir lange brauchten bis wir wieder schlafen konnten.
Der heutige Tag hat uns mit sonnigem Wetter auf einer interessanten Wanderung in die Berge zu zwei gigantischen Wasserfällen entschädigt (siehe Foto 4). Heute haben wir mehr als gestern von dem Besonderen dieses Park erfahren.
Die heutige Nacht soll nicht so kalt wie die gestrige werden und wir wissen jetzt wie wir uns verhalten werden, wenn es vor dem Zelt wieder scheppert. Markus hat die Notfallbaerennummer schon ins Handy eingespeichert.

(36 Stunden spaeter} Unsere dritte Nacht im Zelt war okay. Wir haben tief und fest geschlafen, kein Baerenbesuch und kein Frieren. Bei der Rückfahrt nach SF haben wir noch einen Stopp bei den Mammutbaeumen in Mariposa Grove gemacht. Die Bäume sind Gianna Sequoias (Foto 5).
Danach ging es weiter nach San Francisco (Pleasant Hill). Jetzt sind wir bei Jeff und Wendy in ihrem schoenen Haus. Die beiden haben wir vor 5 Jahren in Ungarn bei unserer langen Fahrradtour nach Budapest kennen gelernt und den Kontakt ueber Mail gehalten. Wir sind total begeistert aufgenommen worden und hatten einen wunderbaren Abend mit tollem Essen und vielen Gesprächen. Der letzte Ort unserer Reise ist also erreicht.

Sonntag, 10. April 2011

Ein Wochenende im Death Valley






Jetzt ist es Sonntag Mittag im Death Valley in Furnace Creek. Draussen ist es ziemlich heiss und wir haben in einem Laden Internet-Anschluss. Heute Morgen haben wir eine sehr schoene Wanderung durch den Golden Canyon gemacht, vorbei an der "Roten Kathedrale" bis zum Zabriskie-Punkt (ich musste immer an den gleichnamigen Film denken. Die Gesteinsformationen und die Farben sind fantastisch. Wir haben ja in den letzten Monaten schon viele Landschaften gesehen, aber diese Vielfalt in der Wueste haben wir nicht erwartet. Umso begeisterter sind wir. Heute nachmittag sehen wir dann die erste Sandwueste hier, gestern waren wir in einer Salzwueste (badlands), dem niedrigsten Punkt der USA. Noch eine Nacht auf dem Campingpaltz und dann geht es morgen in den Yosemite-Nationalpark,wo es noch schneit und sehr kalt ist (haben leider den Campingplatz vorgebucht).