




Am Sonntag Nachmittag wanderten wir noch durch das Marmor-Tal und erkundeten eine der Sandduenenlandschaften, die besonders leicht von der Strasse aus zugänglich sind (Mesquite-Flat-Sand Dunes). (siehe Foto 1)
Wir benötigten am naechsten Tag viele Stunden, um vom Death-Valley zum Yosemite-Nationalpark zu kommen. (Die Zufahrtswege über die Paesse waren wegen Schnee gesperrt).
Am ersten Tag nach der Fahrt durch das riesige Death-Valley machten wir einen Stopp am Red Rock Canyon und erkundeten die faszinierende wuestenaehnliche Landschaft mit bizarren Felsformationen und den Joshua-Trees (siehe Foto 2). Das war die passende Szenerie für einen Westernfilm und tatsaechlich wurden dort vor Jahren viele Filme gedreht. Nach einem weiteren Stopp bei Mac Donalds schlugen wir in einem Factory- Outlet zu und kauften Jeans (natuerlich Levis) und Laufschuhe (Nike). Nach der Übernachtung in einem günstigen Hotel in Fresno ging es am nächsten Morgen nach einem Grosseinkauf von Lebensmitteln und einem Besuch bei einem Friseur, der nur African-American als Kunden hatte, weiter bis ins Zentrum des Parks nach Yosemite-Village. Wir bezogen unser nicht beheizbares Zelt im Curry-Village (Huetten und Zelte fuer die nicht so begueterten Leute) und verschlossen unsere Lebensmittel in den bärensicheren Schrank.
Die erste Wanderung fuehrte uns ca. drei Stunden bergauf vorbei an einem der gigantischen Wasserfaelle, für die der Park auch beruehmt ist. Der Aufstieg wurde erst mühsamer als es durch den Schnee ging (siehe Foto 3). Beim Aussichtspunkt oberhalb des Wasserfalls spritzte uns das eisige Wasser ins Gesicht. Der Ausblick auf den Wasserfall war beeindruckend. Beim Abstieg durch Hagel und weiter unten bei Schneefall rutschten wir über die Schneefelder und legten uns auch ein paar Mal lang. Als wir unten ankamen, hatte es aufgehört zu schneien und die Sonne liess sich wieder ein wenig blicken. - Jetzt sitzen wir schon einige Stunden in einem grossen Saal am Kaminfeuer und waermen uns mit vielen Touristen aus der ganzen Welt. Über uns hängen die Portraits des Ehepaars Curry, die diese Ferienanlage vor mehr als hundert Jahren gegründet haben. Wir hoffen, dass die Nacht im Zelt nicht zu kalt wird.
(24 Stunden später) Die Nacht wurde dann nicht nur die kälteste sondern auch die aufregendste unserer ganzen Reise. Um 2.30 Uhr schreckten wir in unserem nicht beheizbaren Grosszelt aus dem Schlaf. Etwas schlug gegen die abschliessbare Metallkiste, die sich vor unserem Zelt befand und in der wir unsere Lebensmittel gut verschlossen hatte. Markus sprang aus dem Bett und lugte aus der Klappe an der Tür und schrie: Das ist ein Baer ! Irgendwie hatte es das Tier geschafft die Metallkiste aufzubiegen und er begann unter lautem Schmatzen unsere Kekse, Milchpulver, Brot etc. zu fressen. Wir sassen zitternd vor Kälte und Furcht im Zelt und wussten zunächst nicht wie wir uns verhalten sollten, da durch Rufen und Klatschen der Baer sich nicht vertreiben liess. Ich dachte an die Strafe, die uns blühte, wenn wir doch die Kiste nicht richtig abgeschlossen hätten (5000 Dollar), Markus tat dann das Richtige und telefonierte mit dem Handy die Notnummer der Ferienanlage an und irgendwann kam dann ein dicker Ranger und damit war der Baer verschwunden. Wir konnten aus dem Zelt raus und stellten gemeinsam mit dem Ranger fest, dass das Schloss noch angebracht war, die Türen aber ein Stück weit auseinander gebogen. Da sich die Tür nicht mehr schliessen liess, mussten wir die Lebensmittel, die der Baer nicht verspeist hatte, in eine andere Box umräumen und die Reste in die baerensichere Mülltonne werfen. Eine schöne Arbeit um drei Uhr in der Nacht bei mehreren Graden unter Null. Wieder im Bett waren wir so aufgeregt und vor allem ich so durchgefroren, dass wir lange brauchten bis wir wieder schlafen konnten.
Der heutige Tag hat uns mit sonnigem Wetter auf einer interessanten Wanderung in die Berge zu zwei gigantischen Wasserfällen entschädigt (siehe Foto 4). Heute haben wir mehr als gestern von dem Besonderen dieses Park erfahren.
Die heutige Nacht soll nicht so kalt wie die gestrige werden und wir wissen jetzt wie wir uns verhalten werden, wenn es vor dem Zelt wieder scheppert. Markus hat die Notfallbaerennummer schon ins Handy eingespeichert.
(36 Stunden spaeter} Unsere dritte Nacht im Zelt war okay. Wir haben tief und fest geschlafen, kein Baerenbesuch und kein Frieren. Bei der Rückfahrt nach SF haben wir noch einen Stopp bei den Mammutbaeumen in Mariposa Grove gemacht. Die Bäume sind Gianna Sequoias (Foto 5).
Danach ging es weiter nach San Francisco (Pleasant Hill). Jetzt sind wir bei Jeff und Wendy in ihrem schoenen Haus. Die beiden haben wir vor 5 Jahren in Ungarn bei unserer langen Fahrradtour nach Budapest kennen gelernt und den Kontakt ueber Mail gehalten. Wir sind total begeistert aufgenommen worden und hatten einen wunderbaren Abend mit tollem Essen und vielen Gesprächen. Der letzte Ort unserer Reise ist also erreicht.