Sonntag, 31. Oktober 2010

Krank in Bangkok...

Haben gestern In New Dehli unserer letzten Rupien in Essen umgesetzt und sind heutemorgen in Bangkok gelandet. Leider hat das letzte Mahl Michael nicht gut getan, schon auf dem Flug hatte er hohes Fieber und liegt nun in unserem schoenen Hotelzimmer im Bett. Auf dem Weg vom Flughafen nach Bangkok liess sich aber schon erkenBild hinzufügenn das wir besseren, bzw. hygienischeren Laendern entgegenblicken. New Dehli war doch recht schmutzig und der Gestank teilweise unertraeglich, so das dieses wohl hoffentlich auf unserer Reise nicht mehr getoppt wird. Unser Indien Abschlussbericht wird nachgereicht, sobald Michael auskuriert ist und wir ein wenig Abstand haben :-). Ansonsten geht es uns entsprechend gut, morgen werde ich,nun leider alleine, einen Thai Kochkurs machen. Damit sollte sich der Krankendienst auf jeden Fall leichter gestalten...

Mittwoch, 27. Oktober 2010

Eine Traene auf der Wange der Ewigkeit

Bei einem stimmungsvollen Sonnenuntergang auf der Dachterasse unseres Hotels im schmuddeligen Altstadtviertel von Agra haben wir gerade noch einmal den Taj Mahal bewundert. Der Mogulherrscher Shah Jahan liess den Taj Mahal 1631 zum Gedenken an seine zweite Frau Mumtaz Mahal errichten.

Morgens quaelten wir uns um 5.30 Uhr aus dem Bett, kurzes Fruehstueck in der - laut lonely planet - angesagtesten Imbissbude und um 6.30 Uhr standen wir schon in der Warteschlange vor dem Westtor. Wenig spaeter hatten wir den beruehmten Blick ueber die Wassserlaufe zum "schoensten Bauwerk der Welt".

Dann griff sich ein Guide die ahnungslosen Touristen und eilte mit uns zur Westseite des Taj Mahal fuer den optimalen Fotostandort. Aus einer Moschee heraus konnten wir nun die orangerote Sonne zwischen Gebaeude und Minarettsaeule aufgehen sehen. Eindrucksvoll auch die Stimmung an der Nordseite. Der Fluss Yamuna lag noch im Dunst, ein kleines Ruderboot auf dem ruhig fliessenden Gewaesser und dagegen die 40 Meter hohen Minarettsaeulen und die massiven weissen Marmorsteine des Grabmals. - Beide waren wir von den Eindruecken begeistert, obwohl wir wie ihr den Taj Mahal schon auf hunderten von Fotos gesehen haben.

Dienstag, 26. Oktober 2010

Der Mararishi & Die Beatles

Gestern waren wir auf den Spuren der Beatles. Die waren naemlich 1968 auch in Rishikesh im Swarg Ashram des Mararishi Mahesh Yogi. Sie haben damals jede Menge Songs dort geschrieben, unter anderem viele die es auf die Doppel-LP "White Album" schafften.

Geruechte ueber die Geldgier des Mahrarishi und sein Verhalten gegenueber einigen Anhaengerinnen raubten den Beatles ihre Illusionen. " You made a foul of everyone" (Du hast alle zum Narren gehalten) sang John Lennon ueber den Mararishi. Spater wurde das von Beatles aber dementiert.


Viel war von der alten Pracht des Ashram nicht mehr zu sehen- er liegt ca. 3 KM vor Rishikesh und ist dort, abgelegen von der eigentlichen Stadt, dem langsamen Verfall preisgegeben. Auch die Gaeste haben gewechselt: machten die Beatles damals mit Ihrem Aufenthalt internationale Schlagzeilen, beherbergt das Gelaende heute nur noch ein paar wilde Affen...

Sonntag, 24. Oktober 2010

... ein besonderer Platz am Ganges fuer Yoga und ...

So jetzt sind unsere sieben Ashram-Tage auch vorbei. In der lauten und touristischen Stadt Rishikesh liegt 5 km flussaufwaerts ein kleines Ashram. Dort lebt eine Gruppe von Menschen mit einem geistigen Fuehrer, einem kleinen Tempel im Zentrum, vielen Zimmern fuer die Besucher und mit einem schoenen Garten direkt am Ganges.

Unser Programm dort bestand aus Yoga- Uebungen in Praxis und Theorie, wobei es der Anspruch des Ashrams war den spirituellen ganzheitlichen Yoga zu praktizieren und nicht nur den gymnastischen Teil. Also gehoerte dazu auch die Nasenreinigung, das Singen von meditativen hinduistischen Liedern und die Konzentration und Entspannung. Ein weiterer Bestandteil waren die Gemeinschaftsaufgaben und meditative Spaziergaenge zu einem Wasserfall (sehr beeindruckend) und zu Strandplaetzen am Ganges, wo man sogar schwimmen konnte.
Was mir sehr gefallen hat, war die Lage direkt am Fluss in der Naehe der Berge. Kein Auto haben wir eine Woche lang gehoert und dass ist fuer Indien etwas besonderes, da alle immer aus unerfindlichen Gruenden herumhupen. In der Nacht war es still bis auf das kraeftige Rauschen des Ganges. Wie schoen das ist, wusste ich letzte Nacht wieder zu schaetzen, da neben unserem Zimmer bis drei Uhr morgens froehliche Studenten aus Israel (woher sonst) kifften und lauthals quatschten. Waren die etwas ruhiger, legten die Hunde klaeffend los...
Toll war neben dem Yoga die internationale Gruppe der zumeist jungen Teilnehmer: Suedafrika, Argentinien, USA, Australien und Interessierte aus vielen europaischen Laendern. Wenn wir dann nach dem Mittagessen wieder reden durften, ging es auch zumeist so richtig travellermaessig zur Sache. Wo wart ihr, wo wollt ihr hin? das Hotel dort war klasse, da kann man super tauchen, das ist da ganz billig und so weiter. Hatte man vorher die Schweigezeit vielleicht als zwanghaft empfunden, merkte man nach den vielen Gespraechen, dass sie durchaus ihren Sinn hatte, um zur Ruhe zu kommen und seine Umwelt bewusster wahrzunehmen.
Toll war fuer die kleine deutsche Gruppe von vier Jungs unser Auftritt am letzten Abend am Lagerfeuer. Nachdem sich die Amis mit Old Mac Donald blamiert hatten, trumpften wir mit einem Kanon aus der Zeit der Friedensbewegung auf, den ich vorher mit den Jungs geuebt hatte. Aber da hatte der Franzose seinen Beitrag noch nicht abgeliefert...
Was mir nicht gefallen hat, war die Meditation um sechs Uhr morgens, da habe ich dann gestreikt. Nach den Uebungen und am Abend fand ich es okay...
Insgesamt eine Mischung aus Ferienlager, Klassenfahrt und Koerperuebungen - nur alles in eine andere Szenerie und Kultur versetzt.

Samstag, 16. Oktober 2010

Ab in den Ashram ...




Liebe Leserinnen und Leser,
voraussichtlich werdet ihr nichts von uns in den naechsten Tagen (7) lesen koennen, da wir in einem schicken Ashram an Yoga- und Meditationskursen teilnehmen werden. Der Ashram ist am Ganges gelegen, ausserhalb von Rishikesh - der Weltstadt des Yoga.
Relativ spontan haben wir uns heute dazu entschieden und wir sind gespannt, ob wir es schaffen bis zum Mittagessen nicht zu sprechen.

Freitag, 15. Oktober 2010

Haridwar - heilige Stadt am Ganges

Gestern sind wir nach langer - stressiger - Fahrt mit dem Bus in Haridwar (ca. 200 km noerdlich von Delhi) gelandet. Einer von den wichtigsten heiligen Plaetzen der Hindus in Indien.
Heute haben wir die ersten Eindruecke von den Zermemonien der Hindus am Ganges bekommen. Unglaubliche Typen sind hier unterwegs und interessante Szenen spielen sich am Fluss und in den Tempeln ab. Heute abend werden wir uns die Kerzenlichter und Blumenopfer auf dem Ganges anschauen, die von den Pilgern in den Fluss gesetzt werden.
Der Junge auf dem Foto gehoert zu einer Gruppe von Knaben, die den Sand des Flusses nach verwertbaren Gegenstaenden durchsuchen, die Pilger verloren haben. Einer hatte tatsaechlich einen Armreif am Ufer liegen, den er aus dem Wasser - das auch hier schon verschmutzt ist - gefischt hat.

Alles Zucker...


Am Mittwoch waren wir in Chandigarh - siehe Michaels post - in einem recht feinen Restaurant essen, als wir vom Nachbartisch Schuetzenhilfe bei der Essensbestellung bekamen. Der sehr nette, grau mellierte Herr, ein Mr. Suri , stellte sich als Direktor einer Zuckerfabrik heraus. Nachdem noch sein Bruder und ein Angestellter der Fabrik erschienen, entwickelte sich ein kleiner Smalltalk mit grossen Folgen. Als naemlich die Rechnung kam, wurde diese sogleich von unseren neuen Freunden beglichen und wir wurden eingeladen die ca. 60 KM weit entfernte Fabrik zu besuchen. Der Chauffeur wuerde uns am naechsten Tag von unserem Hotel abholen. Tatsaechlich stand am naechsten Tag vor unserem Low Budget Hotel ein Wagen, der uns in den Fabrik Resort bringen sollte. Resort fuer ein Fabrikgelaende klingt vielleicht eine wenig uebertrieben. Aber tatsaechlich handelte es sich um ein streng bewachtes Gelaende, wo neben der Fabrik auch ca. 500 Angestellte und Arbeiter mit Familien in einem parkaehnlichen Gelaende leben. Das Gelaende hatte neben vier Gaestebungalows, einen Swimmingpool, Tennis- und Federballplatz, einen Einkaufsladen, Schuster, Schneider, Landwirtschaft und eigene Huehner zu bieten. Also eine eigene Welt unter dem Patriach der beiden Direktoren.
Als private Gaeste wurden wir Abends von den Angestellten bekocht und bedient und durften auch den grossen Pool benutzen, welches nur dem Management vorbehalten ist. Wir haben als Gastgeschenk eine dicke Schokoladentorte mitgebracht, die abends gemeinsam angeschnitten wurde und haben uns viel ueber Indien, Politik, Wirtschaft und unsere Reise unterhalten.
Unsere Eindruecke waren vielfaeltig. Zum einen hat uns der Reichtum schon ueberrascht und die Gastfreundschaft geschmeichelt. Die unterwuerfige Haltung der Angestellten und die staendigen Verbeugungen waren uns jedoch fremd und ein wenig peinlich. Die Torte kam aber insgesamt gut an - kein Wunder bei dem ganzen Zucker, den man darauf verwendet hat, war sie ein kleiner Beitrag zum Reichtum unserer Gastgeber. - Uebrigens haben wir dort in einem eigenen Gaestehaus uebernachtet, konnten morgens wieder im Pool bei Sonnenaufgang schwimmen und wurden vom Chauffeur in die Stadt bzw. zum Bus nach Haridwar gebracht.

Unsere wichtigsten Buecher in Indien

Heute mal ein Blick in unsere Literatur aus dem Rucksack.

Das wichtigste Buch ist - wie ihr sicherlich schon bemerkt habt - der Lonely Planet.
In dem werden die Staedte kurz beschrieben und die wichtigen und empfehlenswerten Hotels und Restaurants benannt. Dann gibt es eine Uebersicht der Plaetze, die man sich anschauen sollte. Ganz wichtig die Hinweise, wie man die naechsten Ort erreichen kann. Bisher waren die Empfehlungen vor allem der Unterkuenfte immer sehr stimmig und das Buch ist uns ein wichtiger Begleiter geworden. Uebrigens haben wir es zu Beginn unserer Trekkingtour auseinander gerissen, da wir den Sueden Indiens nicht brauchten und an Gewicht sparen wollten.

Das zweite Buch ist der Roman von Mistry, den wir beide verschlungen haben. Ich vor allem in den kalten Abenden im Zelt und Markus fesselten die spannend-schrecklichen Ereignisse des Buches im Zug von Shimla. Gut geschrieben und leicht zu lesen, man erfaehrt eine Menge ueber das Leben in Indien im letzten Jahrhundert und erhaelt eindrueckliche und erschreckende Schilderungen des Lebens vor allem der unteren Kasten. Zentriert ist der Roman um das Schicksal von zwei Schneidern, einer Dame aus der Mittelschicht und einem Studenten. Das 700 Seiten starke Buch schildert neben diesen Figuren noch viele andere Typen sehr eindringlich.
An vielen Plaetzen dieser Stadt Haidwar mit ihren Menschen werden wir an das Schicksal der Personen aus dem Buch erinnert und umgekehrt. Also Leseratten... ran an das Buch!

Mittwoch, 13. Oktober 2010

Unterwegs mit der Schmalspurbahn von Shimla...

Gestern waren wir mit der bekannten Schmalspurbahn von Shimla nach Kalka (6 Stunden) unterwegs. Schon alleine die Besorgung der Tickets erwies sich als Abenteuer, denn offiziell war der Zug ausgebucht. Wir haben uns aber, als mittlerweile erfahrene Traveller, einfach am Tag X der Abfahrt zum Schalter vorgekaempft und haben so die begehrten Karten (1. Klasse) bekommen. Die Kalka Shimla Railway, wie sie offiziell heisst, wurde von den Englaendern 1907 gegruendet und gehoert mit seinen 102 Tunneln, 988 und 917 Kurven seit einigen Jahren zum UNESCO Weltkulturerbe. Die Fahrt war sehr abwechslungsreich. Es ging zumeist in langen Serpentinen abwaerts und so ergaben sich spektakulaere Ausblicke in gruene Taeler und luftige Hoehen. Die Bahn selber erwies sich als schlicht und die erste Klasse als spaerlich. Trotzdem war es ein einmaliges Erlebnis und eine Abwechslung zu den holpigen Strassen und daher auch eine gute Gelegenheit uns unserer Reiselektuere zu widmen.

Von Shimla nach Chandigarh

Gestern Morgen holte Markus im YMCA in Shimla die Waesche ab, die wirzum Reinigen gegeben hatten und diese stank so verdaechtigt und hatte Flecken. Bei der Nachfrage erfuhr er, dass es in der Waescherei einen kleinen Brand gegeben hatte, aber dass beim zweiten Waschen bestimmt wieder alles okay waere. Mein teures Trekking-Hemd! Abends haben wir alles noch einmal mit der Hand durchgewaschen und so einigermassen haben wir einen annehmbaren Geruch hingekriegt. Immer freundlich bleiben!
Wir starteten frueh Richtung Bahnhof, weil wir am Vortag keine Karten fuer die Bahn mehr reservieren konnten. Ploetzlich gab es Karten und bei einem dafuer zustaendigen Beamten konnten wir einen Upgrade fuer die erste Klasse buchen. (siehe post von Markus)
Nach einer ca. sechs-stuendigen Fahrt und nach einem Umstieg und Fahrt in einem Zug nach Delhi erreichten wir Chandigarh, die Hauptstadt des Punjab. Das Interessante an dieser Stadt ist, dass sie von amerikanischen Architekten und spaeter von Corbusier vollstaendig am Reissbrett entworfen wurde und versuchte alle Probleme einer modernen Stadt zu loesen. Verkehrschaos gibt es hier trotzdem und Menschen, die auf Buergersteigen schlafen, aber alles wirkt hier viel weniger chaotisch als andere indische Grossstaedte (die wir bis auf den kurzen Eindruck von Delhi noch nicht gesehen haben). (siehe auch wikipedia Chandigarh). Die Stadt ist in Sektoren aufgeteilt, wir haben heute die interessanten Plaene im Museum gesehen. Bei den Planungen wurde versucht, neben Arbeiten und Wohnen auch Raum fuer Koerper und Seele zu schaffen, daher die vielen Gruenanlagen und Parks.
Wir haben an einer haesslichen Einkaufszeile mit vielen Geschaeften, die modernes Geraet verkaufen, ein superhaessliches und verdrecktes Zimmer bezogen. Lonley Planet warnte schon vor, zwei Hotels in der Naehe waren ausgebucht, also blieb nur noch Hotel Chandigarh. Auf der Suche nach einem bekannten Restaurant, stiefelten wir ziemlich lange durch die Stadt, durch unbeleuchtete Ecken und einen zentralen Platz, der irgendwie an den Alexanderplatz erinnerte, die Architekten hatten Venedig im Auge - wie wir im Museum lesen konnten.
Irgendwann fanden wir dann das relativ schicke und alteingesessene Restaurant. Wir waren auf jeden Fall die einzigen Europaer dort. Am Nebentisch sass ein aelterer Herr, der uns auf Englisch Essensempfehlungen gab. Das Huehnchenfleisch war herrlich zart. Zu dem Herrn setzten sich zwei weitere, die uns im Laufe das Abends ansprachen, ihre Zuckerfabrik zu besuchen. Der andere Herr stellte sich nicht nur als Fabrikbesitzer, sondern auch als Chef des Restaurants heraus. Wir wurden eingeladen, noch zum Eis ausgefuehrt und mit dem Chauffeur ins Hotel gefahren. Gleich holt uns der Chauffeur ab und bringt uns zur Zuckerfabrik und zum Haus des Direktors. Der Zuckerfabrikant erzaehlte, dass er schon haeufiger in Deutschland gewesen sei, wie nett die Deutschen seien und dass er seine Fabrik in den fuenfziger Jahren mit deutscher Hilfe aufgebaut habe. Vielleicht deswegen die Einladung - wir sind noch am raetseln. Auf jeden Fall wir es interessant...
Das Foto zeigt einige der Figuren aus dem Nek-Chand-Fantasie-Steingarten, den wir heute nach den exakten Plaenen von Corbusier besucht haben. Auf einem grossen Gelaende hat dieser Kuenstler vorwiegend aus Steinen eine fantastische Landschaft mit Felsen, Baechen, Wasserfaellen, skurilen Haeusern und vor allem Tier- und Menschenfiguren geschaffen. Angeblich wird dieser Garten mehr besucht als das Taj Mahal. - Markus ging mit kurzer Hose und dass war fuer manchen Einheimischen interessanter als die Figuren zu betrachten.

Sonntag, 10. Oktober 2010

Am Rewalsar See sind nicht nur die Affen los...

Freitag waren wir auf den Weg nach Shimla, mit einem geplanten Busumstieg in Mandi. Auf der Fahrt haben wir spontan beschlossen nicht umzusteigen, sondern auszusteigen, um zu dem heiligen Rewalsar See zu fahren (ca. 24 KM von Mandi entfernt). Der Rewalsar See ist gleichermassen fuer Buddhisten, Hindus und Sihks ein besonderer Ort, da sie sich hier im 17. Jahrhundert gemeinsam gegen die ethnischen Saeberungen der Mogulen zusammenschlossen. Zum anderen brachte der indische Gelehrte Padmasambhava von Rewalsar den Buddhismus nach Tibet.
Wir haben fuer die kurze Strecke zum "Dorf" gut eine Stunde gebraucht, da sich die Strasse in Serpentinen nach oben schlaengelte und der Ort auf 1350 Meter liegt (Mandi 800 Meter). Noch nicht ganz angekommen, konnten wir schon eine gigantische Figur erkennen, die sich in sitzender Position hoch ueber dem Ort erhebt und den schon genannten Padmasambhava darstellt. Um den See selber haben wir hinduistische, moslemische und buddhistische Tempel ausgemacht, sowie viele, viele Affen, die sich als recht ungeniert und frech erwiesen. Wir haben bei dieser Gelegenheit unser bisher teuerstes Zimmer im Lake View bezogen: affensicher mit Gitterfenster zum See. Geschlafen haben wir jedoch trotzdem schlecht, denn die Nacht haben uns die Revierkaempfe der streunenden Hunde wach gehalten. Dafuer konnten wir heute die 6 Stunden Fahrt nach Shimla prima nutzen, um dieses Defizit auszugleichen. (Michael hat aber vor allem gelesen!)

Freitag, 8. Oktober 2010

Berge, Marihuana und Israelis

Gerade sind wir von einer zweitaegigen Wanderung im suedlichen Himalaya zurueck. Wir halten uns im Parvatital auf, dass durch hohe Berge und den Fluss Parvati gepraegt ist. Wie uns der lonly planet mitteilte, sind hier jede Menge junge Israelis und Marihuana waechst wild am Strassenrand und an Berghaengen. So ist es auch. Letzte Nacht waren wir in einer Haeuseransiedlung in den Bergen, die es nur gibt, weil Israelis und andere junge Europaer billigen und guten Shit rauchen wollen. Wir fallen als non-smoker richtig auf hier. Nach der schoenen Wanderung durch eine Schweizer Bergwelt haben wir unseren Holz- und Plastikverschlag bezogen (fuer umgerechnet 80 Cent). Dann als es am Abend kalt wurde, sind wir zu den heissen Quellen. Das war wirklich wunderbar, man sass wie in einer grossen Badewanne und rundherum die gruene und schneebedeckte Bergwelt. Im Becken haben wir dann zwei Schweizer Bergsteiger und zwei Israelis kennen gelernt, mit denen wir dann abends in einer der vier Huetten einen schoenen Abend mit interessanten Gespraechen verbracht haben. Heute morgen gleich wieder zur Quelle und beim Fruehstueck mit jungen Iren kommuniziert. Den Berg runter waren wir dann eine Gruppe von acht Personen - wir und sechs Israelis. Nach einer rappeligen Busfahrt sind wir jetzt in Kersol / auch fest in der Hand der Israelis. -Es gibt diese interessante Dokumentation ueber das Leben dieser Leute hier, die zum Teil hier ihre Armeezeit zu vergessen suchen. Wenn ihr die mal z.B. auf arte seht, wisst ihr wo wir waren.

Montag, 4. Oktober 2010


Kloster Lingshed

Am Samstag den 18. September, nachdem wir den Löwenpass "Senge La" überquert haben (4970), sind wir über windige Höhen und steile Berghänge in den Ort Lingshed gewandert.

Schon von Weitem konnte man das bekannte buddhistische Kloster des Ortes erkennen und die Mönche in ihren roten Kutten sehen. Bis zum Kloster selbst brauchte es aber noch einige Zeit und umso näher wir kamen, desto weniger Mönche waren sichtbar.

Das lag aber nicht an uns, sondern an der Mittagspause in die wir wohl gerade hinein geraten waren. Wir sind also beherzt durch das verwaiste Tor und haben es irgendwie in den Küchenbereich des Klosters geschafft. Dort wurden wir sofort von den Mönchen zum gemeinsamen Mittagessen eingeladen, welches wir dankbar angenommen haben.

Die Küche selbst erinnerte mehr an eine Höhle , traditionell wird dieser Bereich in Ladakh als Wohnbereich genutzt und aufgrund der niedrigen Temperaturen im Winter recht geschlossen gehalten. Sprich Fenster und große Türen werden ausgespart und vermitteln so einen gedrungenen und recht intimen Charakter.

Wir saßen im Schneidersitz neben der Herdstelle des Klosters und harrten der Dinge, die da kommen sollten. Als erstes gab es Tee- suessen Milchtee zum Glück und nicht den sonst üblichen Buttertee, der ein wenig an ranzige Instantsuppe erinnert. Dann kam die Hauptmahlzeit: Reis und gekochtes Gemüse, eine Art grüner Kohl. Wir bekamen die Schüsseln vorgesetzt und schauten fragend nach Besteck. Da lachten die Mönche und schnippten mit den Fingern: This is your fork - use your fingers, feixten sie und entspannten so die Stimmung.

Wir haben in der fast mystischen Stimmung der Wohnküche und der betenden Mönche nicht gewagt ein Foto zu machen. Es war einfach zu bezaubernd und einzigartig. Nach dem Essen gelang es mir ohne Blitz ein Foto der Feuerstelle zu machen, welche natuerlich nur einen visuellen Eindruck der Stimmung im Kloster wiedergeben kann. Fuer uns war es ein einmaliges und sinnliches Erlebnis der Gastfreundschaft und Liebenswürdigkeit einer buddhistischen Tradition, die uns tief berührte.

Sonntag, 3. Oktober 2010

24 Kinder in einer Schule in Ladakh


In Photaskar - nicht mit dem Auto zu erreichen - fragte ich die Lehrerin, ob wir uns mal die Schule ansehen duerften. Morgens um 10 Uhr fanden wir uns mit den Schuelern in dem kleinen Gebaeude oberhalb des Dorfes ein. Wir standen mit dem Schulleiter vor den Schuelern, die in 4 Reihen aufgestellt waren. Dann begann ein kraeftiger und ausdrucksstarker Gesang eines oder mehrerer buddhistischer Lieder, die von den Kindern mit soviel Inbrunst und Konzentration vorgetragen wurden, dass es mich durchrieselte. Dieses Lied nahm mehrere Minuten in Anspruch und ging dann in - we shall overcome - ueber, was ich aufgrund veraenderter Melodiefuehrung nicht gleich erkannte.
Dann traten einige Kinder vor die Klasse und trugen kurze englische Aussaetze vor. Ein Maedchen berichtete ueber ihren Berufswunsch Lehrerin zu werden. Der Text endete mit: To be a teacher, is to be like a god! - Da dachte ich an unsere Schule in Berlin und unseren Lehrerstand, aber auch daran, dass viele Leute in Ladakh ueber die Lehrer an oeffentlichen Schulen schimpften, weil sie zwar ihren Lohn kassieren, aber tagelang nicht zum Unterricht erscheinen. Deswegen geben, die es sich leisten koennen, ihre Kinder an private Schulen. - Nach einer Fragerunde von Schuelern (sehr schuechtern) und des Schulleiters an uns, sang ich mit den Kinder zum Abschluss - Guten Morgen, wir winken uns zu! Das hat auch den Kindern Spass gemacht. - Dieser Besuch ein kleines High-light unserer Reise.

Samstag, 2. Oktober 2010

Der Passuebergang


Hier unser Abschiedsfoto von unserem horseman Yazoo in 5050 Meter Hoehe.

14 Tage durch den Himalaya

Bericht ueber unsere Trekkingtouren von Lamayuru nach Padum und von Padum nach Darcha (Zanskar-Ueberquerung)

Nach einer abenteuerlichen – gefaehrlichen Fahrt den Indus entlang nach Lamayuru, z.T. auf dem Dach eines total ueberfuellten Busses, starteten wir montags mit unseren Rucksaecken auf dem Ruecken die Tour. Esel oder Pferde konnten wir in L. nicht bekommen, weil die Eselsfuehrer zum Dalai Lama wollten bzw. die Tiere fuer den Einsatz auf dem Feld benoetigt wurden. Zwei Tage schleppten wir die Rucksaecke, merkten aber schon am ersten Pass, dass es eine grosse Quaelerei werden wuerde. In einem Bergdorf orgasnisierten wir am zweiten Tag mit Hilfe einer englischsprechenden Lehrerin fuer den naechsten Morgen einen Bauern, der unser Gepaeck mit seinen Eseln auf den naechsten Pass Sirsir La 4800 m bringen sollte. Oben uebernahmen wir dann das Gepaeck, wir waren aber total fertig, da wir versucht hatten, dem donkeyman schnell zu folgen. Statt Schritt fuer Schritt mit vielen Pausen, wie wir es bei den anderen Paessen gemacht haben, insgesamt 10 Paesse, blieb uns die Luft weg und das Herz sprang uns fast aus der Brust. Im naechsen Dorf, in dem wir zwei Naechte blieben, organisierten wir wiederum mit Hilfe einer Lehrerin einen naechsten donkeyman.

In Photaskar uebernachteten wir bei einer Bauernfamilie, was wir im Laufe der Tour noch des oefteren machen sollten. Zu meist schliefen wir auf Matratzen auf dem Boden oder auf unseren Luftmatratzen in einem zugigen mit vielen Fenstern versehenen Wintergarten, der oft auf die Hauser aufgesetzt wird, damit die Bewohner im Winter Sonne haben. Diese Raeume waren immer total staubig und fuer westliche Verhaeltnisse dreckig. Aber immerhin war es nicht so kalt wie im Zelt, man bekam ein Abendessen Reis mit Gemuese und Fruehstueck, Chapatis duenne Gerstenfladen mit Omelette, dazu suessen Milchtee.

Bis Padum brauchten wir insgesamt acht Wandertage, zwischendrin wechselten wir von Esel auf Pferd. Der Pferdefuehrer Tundup begleitete uns vier Tage, ab Padum uebernahm sein Bruder Yazoo die Rolle, der uns sechs Tage begleitete. Wir hatten totales Glueck mit dem Wetter, waehrend es in anderen Landesteilen regnete, hatten wir fast nur blauen Himmel und Sonne und sternenklare knackig kalte Naechte bei Minustemperaturen. Bei Minimalwaschungen aus unserem 10 Liter Wassersack mussten wir morgens zunaechst das Eis entfernen.

Beim zweiten der Teil der Tour von Padum nach Darsha , insgesamt sieben Tage, waren wir bis auf drei Personenn aus der Gegenrichtung die einzigen Trekker. Wir steuerten mit unserem Horsemen ohne Klosterschleifen ziemlich direkt den 5000 Meter Pass Shingo La an. Hier hatte es in der Vergangenheit viele Unfaelle mit Pferden bei Eis und Schnee gegeben. Wir haben bei zwei Witwen uebernachtet, die ihre Maenner so verloren hatten. Bei einer anderen Familie war der Haupternaehrer nach einem Unfall mit Pferd ausgefallen. Dort herrschte die blanke Armut, deprimierend.

Wir hatten beim Passuebergang blauen Himmel und Sonne. Fuer die Pferde war es aufgrund des wenigen Schnees kein Problem den Berg hinaufzukommen. Oben verabschiedete sich Yazoo, der nun einen drei bis vier Tagesritt nach Hause vor sich hattte. Wir trugen ab da unser Gepaeck und erreichten nach einer Zeltuebernachtung und einem fuenf Stundenmarsch zufaellig einen Bus , der uns nach Keylong brachte , siehe einen der letzten blogs.

Jetzt back to the civilization wie Markus A. kommentiert hat, ist dieses Kapitel Ladakh schon wieder soweit weg. Vielleicht weil dieses Gebiet zwar in Indien liegt, aber nichts Indisches hat . Was bleibt sind interessasnte Eindruecke vor allem von Landschaften und ca. 700 z.T. fantastische Fotos, die wir gestern auf DVD gebrannt haben.

Freitag, 1. Oktober 2010

Yaks beim Baden

Wahnsinnstag

Heute also per Bus nach Manali. Sechs Stunden sollte die Fahrt dauern und ein Pass von mehr als 4000 Meter ueberwunden werden. Die Fahrt war schrecklich und wir hatten beide feuchte Haende vor Aufregung. Michael musste sich in die letzte Reihe mit fuenf anderen schmutzigen Herren quetschen, zwischenzeitlich sass auch ein Mann fast auf seinem Schoss. Von den hundert Kilometer Strecke waren 90 % in einem miserablen Zustand (Schotterpiste, Loecher, der Bus musste stoppen und ein Fels wurde gesprengt und immer nahe am Abgrund). Einmal flog der Bus in die Luft und Michael liess einen Schrei, was die Fahrgaeste sehr amuesierte. Wir kamen voellig entnervt, staubig und durchgeschuettelt in Manali an. Jetzt haben wir ein schoenes Hotel gefunden, etwas ausserhalb und die Stimmung ist wieder besser. Eben waren wir in einer heissen Quelle baden. - Morgen gibt es die Fotos. Hier ein kleiner Vorgeschmack von unserer Tour: Landschaft, Kinder und Tiere.