Samstag, 13. November 2010

In den Norden Laos auf dem Wasserweg

Wir sind am Donnerstag in Chiang Khong, dem Grenzuebergang im Norden zu Laos, gelandet. Auf der laotischen Seite in Huay Xai suchten wir zuerst einen bekannten Reiseveranstalter auf: Das Gibbon Experience Projekt ist dafuer bekannt, dass man fuer drei Tage im Dschungel auf Baumhaeusern schlaeft und an gespannten Zeilen durch den Urwald sausen kann. Wir sind dem Reiz dieses Angebotes aber nicht erlegen, zum einen ist dieser Spass nicht billig (240 Euro), zum anderen haben uns Teilnehmer erzaehlt, dass sie keinerlei Tiere (ausser Muecken) gesichtet haben. Da der Trip zudem auch noch bis Samstag ausgebucht war, fiel die Entscheidung leicht.

So haben wir uns selbst als Reiseveranstalter versucht. Wir haben uns fuer ein Langboot in den Norden eingeschrieben, es zwei Hollaenderinnen empfohlen und auf weitere Mitreisende gehofft. Und tatsaechlich haben sich neben den zwei Maedels, noch zwei weitere Hollaender gefunden, die mit uns fuer zwei Tage via Boot nach Luang Namtha fahren wollten.
Es war eine schoene acht -stuendige Fahrt in einem Langboot mit Aussenbordmotor durch die wunderbare gruene Natur und Huegellandschaft entlang einfacher Bambusdoerfer. Zuerst fuhren wir auf dem Mekong, dann auf einem Nebenfluss Richtung Norden. Manchmal war der Wasserstand so niedrig, dass die Frau des Bootsmannes, die vorne an der Spitze des Bootes sass, mit dem Ruder arbeiten musste.

Abends hielten wir in einem Bambushuettendorf mit einige Steinhaeusern. Bei der Familie des Bootsmannes haben wir alle in einem Raum uebernachtet. Diesmal gab es Matratzen und einen Mueckenschutz. Am Tollsten waren die Gerauesche heute morgen: Schweine quiekten, Huehner kraehten , Kinder schrieen und die jungen Moenche begannen zu singen. Unglaublich wie busy die Leute in dem Dorf mit Schlag Sechs Uhr waren. In dem Dorf spinnen und weben die Frauen Tuecher und Decken. Sie halten viele Tiere und sind hoffentlich nicht mehr wie vor ein paar Jahren in den Opiumhandel eingebunden. Nach einem Fruehstueck mit Reis und Bambusgemuese ging es mit dem Boot weiter. Leider nur noch fuer zwei Stunden, dann war der Wasserstand zu niedrig und wir mussten in einen Sammeltaxi umsteigen. Total durchgeschuettelt erreichten wir Luang Namtha.

3 Kommentare:

  1. Lieber Michael, lieber Markus,
    auch von mir mal wieder ein Lebenszeichen. Nachdem ich nun eine ganze Reihe von Einträgen kommentarlos an meinem lesenden und betrachtenden Auge habe vorüber ziehen lassen und mich bei dem ein oder anderen Beitrag und Bild an ein Zitat aus Bruce Chatwins "Songlines" erinnert fühlte ("A journey is a fragment of Hell."), freue ich mich, euch bei guter Gesundheit und in angenehmen Umfeld zu wissen ;-)). - Die Schilderung der morgendlichen Lebensfülle im Dorf erinnert mich an eigene Reisen in ganz anderem Umfald und an Momente, in denen die Lust am "Wandern" und "Weiterziehen" vom Wunsch nach "Bleiben" überlagert wurde. Geht es euch nicht auch manchmal so? ...
    Seid ganz herzlich gegrüßt.
    Markus

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  2. Hallo, ihr zwei Lieben, was mich neben euren schönen und faszinierenden Fotos und Berichten immer wieder erstaunt, ist, dass alles - obwohl so weit weg - am nächsten Tag bei mir auf dem Computer abrufbar ist. Das Internet scheint in den kleinsten Orten der Welt angekommen zu sein...
    Seid herzlich gegrüßt aus einem sonnigen Langerwisch von Friederike

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  3. Lieber Markus, liebe Friederike, in dem Dorf im Norden von Laos gab es keine Autos und kein Internet. Da war es wirklich nett und beschaulich in der Haengematte mit Blick auf Berge und Fluss.Ein Ort zum Verweilen. Aber die Zeit laeuft, unser Visum zu Vietnam ist bereits gestartet. Schoen, dass ihr so fleissig kommentiert!

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