Montag, 28. Februar 2011

Mount Cook & Lake Tekapo



Zwei Naechte waren wir auf dem Doc-Campingplatz in der Naehe des Mount Cook Dorfes. Der Mount Cook ist der hoehste Berg Neusselands und ein wichtiges Wahrzeichen. Diese Gegend um den Mount Cook war auf jeden Fall ein Hoehepunkt unserer Reise.
Einen Spaziergang unternahmen wir nach unserer Ankunft zum Tasman-See mit Blick auf den Tasman-Gletscher. Eisberge schwammen im See (siehe Foto); beim Erdbeben war ein riesiger Eisbrocken vom Gletscherrand in den See abgerutscht.
Spaeter haben wir uns noch im einzigen aber riesigen und teuren Hotel (japanische Reisegruppen) im Ort die Ausstellung ueber den Neuseelaender und Erstbesteiger des Mount Everest Edmund Hillary angesehen. Ausgestellte Oldtimer erzaehlten von der Geschichte dieses beruehmten Ortes.
Nach der ersten Nacht im Zelt brachen wir frueh morgens bei Kaelte und Nebel auf, um zur Mueller Huette aufzusteigen. Beim Aufstieg, der ziemlich steinig und geroellig war, konnten wir zunaechst immer nur Ausschnitte der Landschaft sehen, wenn sich der Nebel an bestimmten Stellen verzogen hatte. Als wir nach ca. zwei Stunden die erste Hoehe erreicht hatten, sahen wir die Gletscher und Schneefelder auf den gegenueberliegenden Bergen in der Sonne liegen. Mit grossem Getoese brach ab und zu ein Brocken von den Eisraendern ab und stuerzte in die Tiefe. Auf der Mueller-Huette machten wir eine Teepause und hatten mal wieder jede Menge Gespraechsthemen mit Deutschen und Schweizern. Beim Abstieg liessen wir uns viel Zeit, auch um den nun frei liegenden Mount Cook (ca. 3755 Meter) zu bewundern.
An einem kleinen Teich machten wir das Foto mit der Spiegelung der Bergspitze. Insgesamt waren wir 10 Stunden unterwegs. Abends liessen wir uns den mitgebrachten Raeucherlachs im Kuechenhaus des Campingplatzes schmecken.
Am naechsten Morgen machten wir noch eine kurze Wanderung ins Hooker-Tal zum Hooker-Gletschersee. Wieder der Beginn des Weges im dichten Nebel, die Landschaft wirkte dadurch sehr mystisch. Erst am See verschwanden die Nebel und vor uns lag strahlend der Mount Cook und die ihn umgebenden Berge. Am See trafen wir zwei Studentinnen aus Berlin, die uns von ihren Erlebnissen in Christchurch waehrend des Erdbebens berichteten. Sie waren in der Art-Gallery, einem Gebaeude, das den Erschuetterungen standgehalten hat. Ihre Unterkunft im Backpackers war zerstoert, sie kamen erst in einer WG in Christchurch unter und wurden dann von einer Familie ausserhalb aufgenommen, eher sie ihre Reise fortsetzen konnten.

Wir fuhren am Nachmittag ca. 100 km weiter zum Lake Tekapo, wo wir auf dem Rasen einer Jugendherberge zelteten und diesen fantastischen Blick am Abend von unserem Essensplatz aus hatten.

Donnerstag, 24. Februar 2011

Von Oamaru nach Omarama

In Oamaru an der Ostkueste waren wir nur eine Nacht. Bei truebem Himmel haben wir uns den Hafen und hunderte von Seevoegeln auf einem abgesperrten Steg angesehen. Oamaru hatte seine grossse Zeit vor mehr als hundert Jahren und es stehen noch viele praechtige Gebauede aus Oamaru-Kalkstein im Stadtzentrum. Interessant war auch der Bummel durch die Hafenstrasse, die auch von dem alten Charme von Oamaru zeugte und heute vor allem Kuenstler und ihre Ateliers beherbergt. - Der Abend im Backpackers war dann sehr von den Ereignissen in Christchurch bestimmt.


Wir sind am naechsten Morgen weiter in Richtung Mount Cook gefahren. Auf dem Weg haben wir uns die Elefanten-Steine und einige Maori-Hoehlenzeichnungen angesehen.

Zwei Naechte haben wir anschliessend in der Naehe von Omarama neben einem Farmhaus gezeltet. Der Farmer Tony stellte sein Wohnzimmer und seine Wohnkueche fuer Gaeste zur Verfuegung und vermietete einen Schlafsaal und mehrere Doppelzimmer. Abends war dann Wettkochen angesagt. Unabhaengig voneinander kamen drei Gruppen mit frischem Lachs von einem See mit Zuchtanlage zurueck: Der eine Lachs wurde im Ofen gebacken, der andere zerlegt und kam in die Nudeln und unsere Stuecke wurden gebraten und mit Gemuese und Nudeln serviert. Lecker!
Der Farmer lud uns gestern ein, mit zu einer Schafsversteigerung nach Omarama zu kommen. Da standen wir dann zwischen den hemdsaermligen Farmern, ein paar Frauen und hunderte von Merino-Schafen und wunderten uns ueber die niedrigen Preise. Die Schafe wurden zwischen achtzig und hundertdreissig NZ-Dollar (zwischen 45 und 70 Euro) gehandelt.



Spaeter haben wir eine kleine Wanderung am Lake Ohau (siehe Foto) gemacht, wieder mal eine interessante Landschaft, in deren Naehe Szenen aus dem Herrn der Ringe gedreht wurden. Einkauf in Twitzel und Besuch der Apotheke. Markus Armgelenk war immer noch etwas angeschwollen.














Dienstag, 22. Februar 2011

Erdbeben in Christchurch

Gestern waren wir zur Mittagszeit auf dem Weg zur Bibliothek in Dunedin als ein groesseres Erdbeben (6,3 auf der Richterskala) im ca. 360 km weit entfernten Christchurch stattgefunden hat. Selber haben wir dieses Erdbeben gar nicht mitbekommen. Es geht uns also gut und wir sind wohlauf. Die Bilder aber, die uns hier auf allen Bildschirmen gesendet werden, zeigen dass es sich wohl um eine groessere Katastrophe handelt, bei der mittlerweile mehr als 65 Menschen ums Leben gekommen sind, weitere 200 Menschen werden noch vermisst. Die Innenstadt ist weitgehend zerstoert und das Wahrzeichen der Stadt, die Kathedrale, liegt in Truemmern.
Wir sind mittlerweile in Oamaru (das liegt an der Ostkueste der Suedinsel), 244 km weit von Christchurch entfernt und haben die Nachrichten mit vielen betroffenen Backpackern angeschaut. Es erinnert alles ein wenig an den 11. September. Die Bilder werden hier nonstop produziert, um zu begreifen was da ueberhaupt passiert ist. Wir werden ja am 9. Maerz von Christchurch nach Auckland fliegen und werden wohl vorher nicht nach Christchurch fahren. Die Innenstadt ist weitraumig gesperrt und viele Menschen schlafen in Notunterkuenften im Stadtpark oder in Haeusern, die nicht beschaedigt wurden. - Fuer Neuseeland ist das wohl die groesste Katastrophe, die das Land je erlebt hat.

Gruss von Michael und Markus

Montag, 21. Februar 2011

Dunedin und Otago-Peninsula

Diese Universitaetsstadt liegt an der Ostkueste der Suedinsel und wurde von Schotten gegruendet. Das Highlight, was die Gebaeude angeht, ist der Bahnhof (siehe Foto unten). Nach einem Besuch der Wartehalle, aus der wir irgendwann flohen, weil wir den Gesang eines Teenie-Maedels zur Gitarre nicht mehr ausgehalten haben, sind wir ein paar Meter weiter in einem Wettbewerb von Musikgruppen gelandet, die schottische Dudelsaecke und Kilts pflegten. Das war zum Teil sehr schoen anzuhoeren. Nach der dritten Gruppe verliessen wir den zentralen Platz, das Octagon, wo der Wettbewerb stattfand, dann aber auch. Stattdessen ein Blick in zwei Kinos und in ihr Programm und einen Doener beim Tuerken: schmeckte sehr gut, aber war mindestens doppelt so teuer wie in Berlin.
Die vorgelagerte Halbinsel Otago haben wir Montag und Dienstag besucht. Gesehen haben wir Albatrosse (von unten), Seeloewen und Seerobben. Das Meer war ziemlich wild, der Spaziergang am Strand und in den Duenen hat trotzdem Spass gemacht.
Montag haben wir so einen richtigen Stadttag verbracht mit Stoebern in Buchlaeden, indischem Essen (schon am Mittag) und abends ins Kino (Fair Play). Im Backpacker eines ehemaligen Schweizers haben wir uns sehr wohl gefuehlt und in einem tollen grossen Zimmer uebernachtet. Die vielen Deutschen aller Altersstufen, die sich dort einfanden, fanden das Hostel wohl auch klasse. Zwei Abende gab es die Hamburger-Berliner-Runde mit vier Reisenden aus Hamburg, die hier ihren Jahresurlaub verbringen und ganz neidisch auf unsere vielen Wochen Ferien waren. - Heute geht es weiter die Ostkueste entlang Richtung Norden und Morgen werden wir uns dem wichtigsten Berg Neuseelands dem Mount Cook naehern.

In den Catlins - Vorsicht Seeloewen !


Wir sind die letzten Tage im suedlichsten Zipfel der Suedinsel herumgefahren und haben dort einige Sehenswuerdigkeiten besucht. In Otara, am Waipapa Point haben wir neben einem wunderschoenen Leuchtturm (siehe Foto) auch Seeloewen am Strand beobachtet. Es war das erste Mal, dass wir diese grossen Tiere in freier Natur gesehen haben und entsprechend war unsere Aufregung.

An der Curio Bay, die wegen ihrer versteinerten Baeume bekannt ist, haben wir Gelbaugenpinguine gesichtet. Diese waren auf dem Weg vom Wasser in die Strandbuesche, zurueck zu ihren Nestern, so dass wir sie auf ihrem Weg sehr gut fotografieren konnten. In der Naehe der Curio Bay haben wir in einem netten Backpackers uebernachtet und am naechsten Morgen bei starkem Wind den suedlichen Punkt der Suedinsel besucht (siehe Foto). Die Fahrt ging weiter zum Lake Wilkie mit Riesenbaeumen, zu den schoenen Purakaunui-Wasserfaellen und zum Nugget-Point mit einem Leuchtturm, der an dieser Stelle schon 1869 errichtet wurde. Tief unter uns an den Felsen lagerten Seerobben, Seeloewen und vereinzelte Pinguine. Der Tag war ziemlich truebe und wir wollten in den Catlins bleiben, aber da es keine Unterkunft gab (es gibt dort nur wenige Hotels etc.) setzten wir unsere Fahrt nach Dunedin fort. Auch hier war unsere Suche am Samstagabend nach einem Zimmer bei Backpackern erfolglos. Auch auf den beiden Campingplaetzen von Dunedin gab es keinen Stellplatz fuer ein Zelt mehr. An diesem Samstag kamen in D. mehrere Events zusammen - Pech fuer uns !
Also - man ist ja mit seinem Leihwagen flexibel - fuhren wir 30 km Richtung Norden auf einen grossen und einfachen Campingplatz in der Naehe eines Strandes. Den Abend verbrachten wir lesend und Tagebuch schreibend unter Neonlicht in der Kueche. Man sprach am Nebentisch Englisch und einen Tisch weiter Spanisch, Hintergrundgespraeche, die unsere Konzentration auf Tagebuch und Lektuere (Eines Menschen Herz von William Boyd, gefaellt mir (Michael) gut) nicht stoerten.

- Wieder sehr gut im Zelt geschlafen und morgens bei Sonne erwacht - perfekt!






Donnerstag, 17. Februar 2011

Der Routeburn- und der Caples-Treck

Wir sind zurueck, etwas erschoepft und wieder zerstochen von Sandfliegen, aber happy, dass alles gut geklappt hat (wir hatten ausreichend zu essen und die Rucksaecke waren trotz Zelt und Schlafsaecken nicht zu schwer).
Der Routeburn-Treck ist einer der great walks in NZ , der zu den schoensten Wanderungen des Landes zaehlt. Man muss vorher z.B. uebers Internet einen Schlafplatz in der Huette (50 NZ Dollar) oder auf einem Campingplatz (15 Dollar) buchen. Die Plaetze sind limitiert, um zu vermeiden, dass zu viele Leute den Treck wandern und die besondere Atmosphaere dadurch zerstoert wird. Der Treck dauert ungefaehr zwei Tage. Wir haben zwei Naechte auf dem Routeburn uebernachtet. Anschliessend kann man z.B. den Caples-Treck anschliessen, der nicht zu den great walks gehoert, d.h. man benoetigt keine Anmeldung, man kann in den Huetten uebernachten oder free Camping im Gelaende machen, 50 Meter vom Weg entfernt.
Wir haben vier Naechte draussen gezeltet, hatten Glueck mit dem Wetter, abends war es zwar ziemlich kalt und auch am Morgen, aber tagsueber viel Sonne und weitgehend tolle Sicht auf Berge und die Taeler.
Waehrend die great walks toll ausgebaut sind mit parkaehnlichen Wegen, Bruecken ueber jeden Bach und einer sehr guten Beschilderung, war das beim Caples-Treck nicht so.
Wir begannen den Treck, indem wir einen deutlichen Hinweis ignorierten, diesen Weg nicht zu gehen, weil er neu ausgebaut wird und wegen der starken Regenfaelle in der letzten Zeit Gefahren birgt. Die ersten 90 Minuten des Trecks lieferten dann das Angekuendigte: Wir mussten Baeche ueberqueren (Wanderschuhe ausziehen), die Wege standen unter Wasser, es ging steil den Berg hinauf ueber Wurzeln und Steine, es war mehr ein Klettern als ein Wandern. Bei der dritten Bachueberquerung passierte es dann. Markus hatte Angst im Matsch zu versinken und ich wollte ihm wagemutig zeigen wie man den Bach auf einem Baumstamm ueberquert. Dieser bewegte sich leider, als ich schon mit einem Bein am anderen Ufer stand und ich sacke mit den Beinen und auch mit meiner kurzen Hose ins Wasser. Da war die Panik gross, ich konnte mich zwar schnell ans andere Ufer ziehen, aber alle Inhalte der Hosentaschen waren leicht nass geworden. Auch den Fotoapparat hatte es erwischt. Er gab nach dem Oeffnen den Geist auf. Der weitere Aufstieg auf den Berg war etwas betruebt, weil wir davon ausgingen den Apparat zerstoert zu haben. Aber am naechsten Tag - oh Wunder -, nachdem wir ihn laengere Zeit in die Sonne gelegt hatten, war alles wieder in Ordnung. Glueck gehabt!

Fuer alles NZ-Wanderfans unsere Wandertour in Kuerze:

Tag 1: Transfer von Queenstown ueber Glenorc
hy zum Parkplatz Routeburn Shelter von dort Wanderung bis zum Routeburn Flat Camp
Tag 2: Vom Flat Camp bis zum Lake Mackenzie mit Abstecher zum Conical Hill
Tag 3: Vom Lake Mackenzie bis zum Sattel (90 Minuten nach Beginn des Caples-Trecks)
Tag 4: Vom Sattel ueber die Upper Hut bis zur Mid Caples Hut
Tag 5: Von der Mid Caples Hut bis zum Parkplatz Greenst
one Station (von dort Transfer ueber Glenorchy zurueck nach Queenstown)

Samstag, 12. Februar 2011

Queenstown - in der Villa Kunterbunt

Mit dem Bus ging es von Wanaka nach Queenstown, dort wohnten wir fuer zwei Naechte im Backpackers mit vielen Jugendlichen aus aller Welt und auch vielen aus Deutschland. Wir beiden Alten haben ein Doppelzimmer bezogen, ansonsten schlaeft man in Schlafsaelen mit mehreren Personen. Das Haus erinnert an die Villa Kunterbunt, Plakate, chaotisches Mobiliar, es gibt einige Plaetze, um draussen zu sitzen, Haengematten und einen etwas suspekten Pool mit Blubberwasser draussen.
(Um drei Uhr morgens musste ich leider drei Jungs in der Kueche ermahnen, nicht so laut zu quatschen. Ich kam mir dabei vor wie der Herbergspapa, habe erstmal die Tueren geschlossen und die Flutlichter im Flur ausgemacht und zum Glueck wurde es dann auch leiser).

Gestern haben wir zunaechst einen Bummel durch das schoene Queenstown gemacht, abends ging es dann ganz viel um heimatliche Themen beim Abendessen im Backpackers: Wir haben dort eine Frau kennen gelernt, die fuer die deutsche Kinder- und Jugendstiftung gearbeitet hat und sie und ich redeten ueber Schuelerfirmen und wie man Kindergartenkinder unterstuetzen kann, ihre eigenen Fragen zu verfolgen. Dann haben ich natuerlich vom "Selbstbestimmten Lernen" und unserer Schule, der Altersmischung und die Arbeit an eigenen Themen erzaehlt. Irgendwann wurde es ihr zu viel und sie meinte, dass sie sich in NZ eigentlich mal mit anderen Themen beschaeftigen wolle. Ich fand das Gespraech mit ihr klasse, da habe ich doch auch etwas in den letzten Wochen vermisst.

Markus war auch nicht mehr in Reisestimmung: Er hatte gestern um Mitternacht naemlich ein Vorstellungsgespraech bei der Firma, bei der er im Mai voraussichtlich ein neues Projekt haben wird. Also setzte er sich an den Computer im Eingangsbereich des Backpackers und stellte sich mehr als eine Stunde den Fragen der Zustaendigen der Firma Linde in Muenchen. Draussen wurde lustig gefeiert. Das internationale Voelkchen liess die Bierflaschen kreisen, die Tuer knallte auf und zu, es wurde auch mal gegroelt und Markus sass mit rotem Kopf vor dem Computer und versuchte fachlich zu ueberzeugen.
Auch heute bei unserer Wanderung ging es wieder um die Zukunft nach der Reise, denn wahrscheinlich war das Vorstellungsgespraech erfolgreich und Markus wird ab Mai unter der Woche in Muenchen arbeiten.

Die Tageswanderung im Hinterland von Queenstown war klasse (siehe Foto, Blick ueber den See bei Queenstown). Wir waren stundenlang alleine in den Bergen unterwegs. Dass wird auf dem Routeburn-Treck und Cables-Treck wohl nicht so sein, denn alle Huetten- und Campplaetze sind ausgebucht.
Und von uns werdet Ihr die naechsten vier bis fuenf Tage auf jeden Fall nichts hoeren, denn auf dem Treck gibts kein Internet-Cafe.

Queenstown ist im uebrigen fuer seine Abenteuermoeglichkeiten bekannt. Hier kann man mit dem Jetboot Fluesse hochrasen, paraglyden und natuerlich am Seil festgebunden von Felsen und Bruecken springen (wie heisst das noch?). Wir konnten heute bei der Wanderung einige Adrenalinsuechtige beobachten, die sich mit einem markerschuetternen Schrei in die Schlucht stuerzten (siehe Foto).

Donnerstag, 10. Februar 2011

Als das Auto verschrottet werden musste


Froehlich singend sassen wir im Auto von Wanaka nach Queenstown nach einer kurzen Wanderung zum Hausberg von Wanaka (siehe Foto), als der Motor ploetzlich komische Geraeusche von sich gab, Markus links ran fuhr, der Motor qualmte...

Bald hielt ein freundlicher Kiwi , diagnostizierte Motorschaden und telefonierte einen Abschleppdienst an. Dieser unfreundliche Mensch kam bald daraufhin, lud unseren Wagen auf den Schlepper, fuhr ihn in seine Werkstatt, machte ein paar Tests. Die Wasserpumpe war leck, kein Wasser mehr, der Motor (angeblich, wir sind ja nur Laien) schrott. Er meinte, die Reparatur wuerde nicht lohnen... Also bezahlten wir den Abschleppdienst, erhielten zwei Telefonnummern, um uns um die Entsorgung des Fahrzeuges zu kuemmern und packten alle unsere Sachen auf einen Platz neben den Garagen. Dann musste alles sehr schnell gehen, weil der Mechaniker seine Werkstatt um 17 Uhr schliessen wollte. Wir nahmen den ersten Teil unseres Gepaecks und gingen Richtung Innenstadt, um eine Unterkunft zu finden. Auf dem Weg wollten wir einen Leihwagen organisieren. Im Buero des Leihwagenhaendlers trafen wir eine nette Kiwi, die jetzt in Amsterdam lebt und die uns zum Hostel fuhr, dort kriegten wir das letzte Zimmer, weiter gings zur Werkstatt, um unsere Essenskisten aufzunehmen und wieder zurueck ins Hostel.
Dann organisierten wir unsere Reise um und per Touristeninformation und Internet buchten wir folgendes: den Bus nach Queenstown, den Tranferbus fuer Sonntag zum Beginn des Routburn Tracks, den Ruecktranfer nach Queenstown per Bus, dann einen Flug von Christchurch nach Auckland gegen Ende unseres Aufenthaltes, eine private Wanderung fuer vier Tage in Akaroa und einen Mietwagen fuer zwei Wochen. Heute morgen buchten wir noch die Uebernachtung in Queenstown im voraus (das war schwierig, weil es Wochenende ist und das Wetter gut), mit der Verschrottung des Wagens haben wir noch nichts erreicht. Heute haben wir dann unser Gepaeck neu organisiert, wir ziehen erstmal wie die Esel weiter und hoffen, dass wir viele Sachen fuer unsere 4-Tageswanderung in der Unterkunft in Queenstown lassen koennen und danach haben wir wieder einen Wagen.

Stephan war geschockt, als wir ihm per skype mitteilten, das der Wagen kaputt ist. Wir nehmen das Ganze eher gelassen... das schoene Geld...

Mittwoch, 9. Februar 2011

Forgotten Chicken & Rob Roy Gletscher



Wir sind am Sonntag am Lake Wanaka angekommen und haben im gleichnamigen Ort Quartier bezogen. Der Ort Wanaka liegt am Aspiring Nationalpark und bietet mit seinem See und den dahinterliegenden Bergen ein pittoreskes und alpines Flair. Wir hatten uns am Montag den Rob Roy Wanderweg ausgesucht, um den Gletscher zu bewundern.

Am Montag also haben wir unsere 7 Sachen zusammengepackt und sind mit dem Wagen zu den 50 km weit entfernten Wandereinstieg gefahren. Wir sind schon eine Weile unterwegs, da musste ich Michael beichten, dass wir unser gebratenes Huhn im Gemeinschaftskuehlschrank unserer Lodge vergessen haben. Natuerlich haben wir sofort das Lenkrad herumgerissen, um diesen wichtigen und delikaten Proviant fuer uns zu sichern.

Das sollte letztendlich unser Glueck gewesen sein. Wir kamen naemlich gar nicht mehr zu unserem eigentlichen Wanderparkplatz, da der heftige Regen viele Teile des Schotterweges ueberschwemmt hatte und diesen damit unpassierbar machte. An der ersten Stelle, 12 km vor unserem Ziel, waren schon 14 unschluessige Wanderer. Just zu dem Moment, als wir mit unserem Huhn um die Ecke bogen, kam ein Baufahrzeug der DOC (Department of Conversation) und nahm alle gestrandeten Wanderer und uns auf seine Ladeflaeche und transportierte alle sicher zu dem Rob-Roy Wanderweg. So konnten wir die Wanderung ohne grosse Verzoegerung beginnen.

Die ca. vier-stuendige Wanderung selbst war recht abwechselungsreich. Neben vielfaeltigen Gebirgswasserfaellen, einem imposanten Fluss und natuerlich dem Gletscher selbst konnten wir sehr nahe Kea-Papageien beobachten. Diese alpinen Voegel machten sich an unseren Rucksaecken zu schaffen, da sie dort Nahrung vermuteten. Der Abstieg danach vom Berg war zwar ein wenig schneller, dafuer mussten wir aber den langen Weg vom Wanderparkplatz zu unserem Auto zuruecklaufen, was nochmal ueber zwei Stunden in Anspruch nahm. Wir haben daher wild und (kosten)frei im Nationalpark genaechtigt und unser Huhn genossen.


Von Hokitika nach Wanaka: Die Gletscher



Von Hokitika aus, einem Staedtchen, dem wir nicht so viel abgewinnen konnten, ging es weiter Richtung Sueden zu den Gletschern im Westland Nationalpark.
Gegen Abend besuchten wir den Franz Joseph Gletscher. Ein kurzer Spaziergang fuehrte uns an den Gletscherrand. Da fuer den naechsten Tag starker Regen angekuendigt war, fuhren wir noch 20 km weiter nach Fox-Village, um uns den Fox-Gletscher anzusehen. In Fox-Village angekommen, schuettete es aus Eimern, so dass wir uns eine feste Unterkunft in einer verwohnten Lodge suchten und den Abend mit englischsprachigen Filmen vor dem Fernseher verbrachten.
Am naechsten Morgen hatte der Regen etwas nachgelassen und wir machten uns zu einem kurzen Spaziergang zum Fox-Gletscher auf. Den Gletscher selbst kann man auch hier nur mit einer gefuehrten Wanderung besteigen und so blieb uns nur der etwas nebelverhangene Blick.
Den halben Tag fuhren wir bei stroemenden Regen durch interessante bergige Landschaften. Wasserfaelle an vielen Stellen, auch aufgrund der starken Regenfaelle. Wir stoppten an einem besonders spektakulaerem Wasserfall und an den blue pools, die an diesem Tag aber eher brown pools waren. Von dort nahmen wir eine amerikanische Touristenfuehrerin mit, die uns auch gute Tipps fuer Wanderungen in Wanaka gab.
Als wir die Gegend um Wanaka erreichten, der Ort gehoert zur Region Otago, klarte sich der Himmel auf und wir hatten wunderschoene Blicke auf die hell- bis tiefblauen Seen: Lake Wanaka und Lake Hawea (siehe Foto). In Wanaka goennten wir uns ein schoenes Zimmer in einem Guest-House und bereiteten uns ein tolles Essen, denn der riesige Supermarkt war nur fuenf Minuten entfernt und im Haus stand uns - wie fast immer hier - eine Kueche zur Verfuegung.


Freitag, 4. Februar 2011

Im Norden der Westkueste

Nach dem Heaphy Treck haben wir noch die beruehmten Kalksteinboegen am Oparara-Fluss besichtigt, die in der Naehe von Karamea zu finden sind. Sehr schoene Spazierwege durch dicht bemoosten Wald fuehrten zum Fluss und zu den fantastischen hoehlenartigen Gewoelben Danach ging es nach Westport zum Einkaufen und weiter in eine sehr interessante und preiswerte Logde dort in der Naehe. Es war schoen in einem harten Bett zu schlafen und in einem Raum sich aufzuhalten, der voller persoenlicher Reise- und Konzerterinnerungen eines Paares war, die die Zeit von Woodstock noch persoenlich erlebt hatten. Ein Kiwi und eine Frau aus San Francisco fuehren diese tolle Logde mit hohen Oeko-Standards schon fast seit 20 Jahren. Ihre Gaestebuecher waren voll begeisterte Kommentare.
Nach Westport ging es weiter zu den Pancake Rocks und den blow-holes. Direkt an der Strasse Richtung Sueden gelegen, ein kurzer sehr gut ausgebauter Spazierweg und interessante Felsformationen und die Brandung, die in die Felsnischen braust und dann eine Wasserfontaene noch oben schiessen laesst.
Nach einem Besuch der oeffentlichen Buecherei in Greymouth, auch hier war der Internet-Zugang umsonst, fuhren wir weiter nach Hokitika. Da wir keinen schoenen Uebernachtungsplatz im Ort finden konnten, fuhren wir noch 20 km ins Inland an den schoenen Kaniere-See in einer bergigen Region. Wieder ein toller Doc-Campingplatz mit wenig Besuchern, Schwimmen im kuehlen See, Essen zubereiten auf dem Campingkocher und den Sonnenuntergang und fantastische Wolkenformationen beobachten - so sah unser Abend aus. Alle Koerperstellen haben wir mit Kleidung bedeckt und mit Fliegenschutz eingeschmiert, um uns vor den laestigen schwarzen, kleinen Sandfliegen zu schuetzen, die einem das Leben hier wirklich schwer machen.

Heaphy Track - Kahuranghi National Park

Nachdem wir St. Arnaud verlassen haben, sind wir Richtung Westkueste gefahren. In Westport haben wir uns entschieden noch in den Kahuranghi National Park, im Norden der Suedinsel zu fahren. Zum einen versprach sich dort oben besseres Wetter und zum anderen wurde uns dieser Park von anderen Travellern sehr empfohlen. Wir sind also nach Karamera gefahren und haben uns dort, noerlich auf dem Doc Campingground eine geeignete Stelle fuer unser Zelt gesucht. Schon die Fahrt an der Kuestenstrasse war sehr schoen und die Fauna im Nordern war zu dem, was wir bisher gesehen haben, doch recht unterschiedlich. Die Kueste hat teilweise komplette Palmenwaelder, die es so wohl nur in diesem Nationalpark so gut zugaenglich gibt.

Unser Campingplatz alleine war schon genial. Wir hatten unser Zelt dicht am Strand unter Nadelhoelzern aufgebaut. Am Strand selbst eine Picknick-Area und eine Barbeque-Vorrichtung, geschmackvoll aufgebaut aus Naturstein und Holz. Der Strand war voll trockenen Treibholzes und so war ein Lagerfeuer am Strand und die Feuerstelle zum Kochen schnell in Betrieb. So haben wir den ersten Abend sehr lange am Feuer gesessen und dem Rauschen der aufgewuehlten Brandung gelauscht.

Am naechsten Tag haben wir uns auf eine 5 stuendige Wanderung gemacht, die uns durch mystische Waelder und Landschaften brachte. Der Heaphy Treck ist sehr gut ausgebaut und so sind wir ueber einige Haengebruecken und Pfade durch moosbehangene Waelder und Palmenhaine direkt am Wasser gewandert. Nach mehr als 5 Stunden haben wir unsere vorgebuchte Huette, die Heaphy-Huette, erreicht. Dort haben wir mit einem Australier das Huettenleben und unser Instand-Food genossen. Am naechsten Tag ging es dann zurueck. Der Wermutstropfen bei den ganze schoenen Eindruecken waren die Sandfliegen. Diese kleinen Biester haben uns recht zugesetzt und so haben wir unzaehlige Stiche davongetragen.