Mittwoch, 1. Dezember 2010

Unsere Lektueren - seit ein paar Wochen


Und wie sieht eure Lektuere zur Zeit aus? Irgendwelche Tipps fuer Weihnachten?
Bitte in den Kommentar!


Der Roman "Eine gute Partie" von Vikram Seth begleitet uns seit Rishikesh in Indien. Dort haben wir das Buch gegen "Das Gleichgewicht der Welt" in einem Buchladen eingetauscht. Dieser Roman hat fast 2000 Seiten und erzaehlt die Geschichte von vier Familien in den Jahren nach dem Abzug der Englaender aus Indien. Ausgangspunkt des Romans ist der Wunsch einer Witwe ihr Tochter gut zu verheiraten. Entwickelt wird auf vielen Seiten nicht nur das Leben einzelner Personen unterschiedlicher sozialer Gruppen/Kasten sondern der Roman gibt auch Einblicke ins politische und religioese Leben dieser Zeit. Wenn man dann das Buch fuer laengere Zeit aus den Haenden legt, verliert man etwas den Ueberblick ueber die Fuelle der Charaktere. Dafuer gibt es vorne im Buch einen Stammbaum der vier Familien. Fuer Leser, die sehr viel Zeit haben und sich fuer alle Aspekte indischen Lebens interessieren: die Buddenbrooks hoch Vier. Besser hat mir allerdings Das Gleichgewicht der Welt gefallen, weil es dichter an dem sehr aufwuehlenden Leben von fuenf Personen bleibt.

"Der weisse Tiger" von Aravind Adiga, eines junger Autors aus Indien, ist ein knallhartes Buch ueber die Zustaende in Indien.
Auch das Buch begleitet uns seit Rishikesh als Geschenk eines jungen Franzosen. Hier geht es um einen Inder aus einer niedrigen Kaste, der sich trickreich und im Laufe des Romans auch mit kriminellen Mitteln gesellschaftlich nach oben arbeitet. In einem Brief an den chinesischen Aussenminister erklaert er die Feinheiten des indischen Lebens und klaert uns als Nicht-Inder wunderbar ueber viele Phaenomene auf, die wir auf unserer Reise wahrgenommen haben, aber uns nicht erklaeren konnten. Der Autor schreibt aus der Perspektive eines Chauffeurs, der seine Herrschaft und deren Eigenheiten mit einem realistischen und oft auch boesen Blick auf deren Alltag beschreibt.
Das Buch ist einfach geschrieben, ich habe es in Englisch gelesen und weitgehend verstehen koennen. Fuer Leute, die in Indien waren und sich fuer das moderne Indien interessieren, ein Muss.

Der erste Krimi in deutscher Uebersetzung, der in Laos spielt ist "
Dr. Siri sieht Gespenster" von dem englischen Autor Cotterill, der heute in Thailand lebt. Dieses Buch haben wir noch aus Laos im Rucksack. Wer einen kauzigen Ermittler in fremder Umgebung (das kommunistische Laos in den fruehen siebziger Jahren) und die Loesung von drei sehr unterschiedlichen Kriminalfaellen auch mit esoterischen Mitteln mag, sollte den Roman lesen. Spannung kann man allerdings nicht erwarten, aber die Beschreibung von Lebensumstaenden, die sehr anders als die im Westen sind, ist interessant und auch erheiternd. Mittlerweile gibt es weitere Krimis mit dem 70-jaehrigen laotischen Pathologen aus Vientiane.

Erzaehlungen aus Thailand in die
Reise nach Thailand haben wir in Bangkok im Secondhand-Buchladen erstanden. In den sehr unterschiedlichen Geschichten und Erzaehlungen des Buches wird ein Einblick in das Leben in Thailand aus der Sicht thailaendischer Autoren gegeben. Manche Geschichten sind traurig, manche lustig, manche zeigen drastisch die Veraenderungen des Lebens durch den Massentourismus und die Modernisierung auf. - Unser Aufenthalt in Thailand war zu kurz, um es ganz zu lesen, so wandert es wieder zurueck nach Bangkok, um es dort hoffentlich zuende zu lesen.




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