Dienstag, 7. Dezember 2010

Die Tempel von My Son

Heute haben wir mit einer organisierten Tour die Tempelanlagen von My Son 45 km suedwestlich von Hoi An besichtigt.



Die Tempelanlagen bestehen heute aus den Ueberresten von ca. 70 Gebaeuden, die in einem dicht bewaldeten Tal umgeben von steil aufragenden Felsen liegen. Die heiligen Staetten der Cham-Zivilisation gehoeren zum UNESCO Weltkulturerbe.

Ueber die Herkunft der Cham ist vieles noch unkar, fest steht dass sie aus Indonesien in das heutige Vietnam eingewandert sind. Die Cham siedelten in einzelnen Clans an Flussmuendungen und bildeten Hafenzentren. Ihr Haupterwerbszweig war der Seehandel zwischen Indien und China. Sie bildeten kleine Fuerstentuemer. Durch die


Entscheidung der Fuersten und aufgrund der Verbindungen zu Indien wurde im 4. Jh. eine shivaistische Staatskultur gelebt. In My son befindet
sich der erste Lingam (Phallussymbol) zur Verehrung Shivas. Die vorher praktizierte Ahnenverehrung und die Verehrung des Lingam verschmolzen miteinander. Das Lingam wurde mit einem oder mehreren Gesichtern geschmueckt, die aus Stein oder aus Gold- oder Silbermasken bestanden.
Von den Bauten der Cham sind nur die religioesen Staetten erhalten. Sie sind aus Ziegelsteinen mit einer speziellen pflanzlichen Verbindung gebaut, waehrend die anderen Haeuser aus Holz laengst verfallen sind. Lange schlummerten die Tempelruinen im Dschungel von My Son bis sie Ende des 19. Jahrhunderts von franzoesischen Truppen wiederentdeckt wurden und
im Anschluss von franzoesischen Archeologen untersucht und gezeichnet wurden. Dass war ein Glueck, denn im Vietnamkrieg wurde der groesste Teil, der noch gut erhaltenen Anlagen durch die amerikanischen Bomben zerstoert.

Heute sieht man also nur noch Tempelruinen. In My Son war eine Anlage ganz gut erhalten, bei den anderen Anlagen sah man nur die Fundamente, andere wurden gerade restauriert. Einige hinuistische Standbilder sind in Museen untergebracht.



Reisetipp: Wenn ihr mal in der Gegend seid, mietet euch lieber ein Moped (very cheap) und erkundet auf eigene Faust. Bei unserer Tour standen wir sehr unter Zeitdruck und zeitweise konnte man vor lauter Touristen keine Ruinen mehr sehen. Als unsere grosse Reisegruppe dann ging, war es ploetzlich wieder menschenleer. Schade!

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